Video on Demand: Sugar (Road-Movie, Drama, 101 min, 2022, ZDF)

Sich selbst darstellen, schön sein, davon Leben. Champagner schlürfen, berühmt sein, begehrt werden. In Luxus leben, auf einem Kreuzfahrtschiff reisen, relaxen. Die Influencerinnen Melanie und Chloe haben all dies. Spät realisieren sie, dass dieses Leben nicht zu Nulltarif zu haben ist. Ein kurzweiliges und spannendes Road-Movie auf See mit Stop in Panama-City, Lima, Tahiti und Sydney. Dessen Ende ein wenig unerwartet kommt. Nach einer wahren Geschichte. Noch bis zum 5. August 2024 in der ZDF-Mediathek.

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Video on Demand: Toni Erdmann (Komödie, 2016, 152 min, arte)

So weit kommt man manchmal mit seinen Vorurteilen. Kann ein Film, der die Preise nur so abgeräumt hat, den alle loben, gut sein?! Er kann. Wenn man sich als Zuschauer darauf einlässt. Die - unendlich wirkende - Einstiegsszene 'überlebt', die doch schon wirklich viel von der späteren Geschichte zeigt. Ein glänzend inszenierter Spielfilm mit herausragenden Darstellern. Noch bis 30. April 2024 auf arte.

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VoD: Der Baader-Meinhof-Komplex (Drama, 152 min, 2008, amazon)

Der 152 Minuten lange Film beginnt mit einer idyllischen Strandszene, auf der Insel Sylt. Es ist die Zeit des Vietnam-Protestes, der Besuch des Schahs von Persien und seiner Frau in Westberlin steht unmittelbar bevor. Es wird Proteste, es wird einen Toten geben. Der 2. Juni 1967, ein zentraler Tag zum Verständnis deutscher Geschichte. Der Film endet am 18.Oktober 1977, dem Tag als die RAF-Häftlinge in Stammheim starben und der Arbeitgeberpräsident Hans-Martin Schleyer erschossen wurde.

Für die einen wird der Film ein historischer Exkurs in die (west)deutsche Nachkriegsgeschichte sein, andere werden ihre Mörder wieder entdecken, während sich mancher in seiner These vom unmenschlichen Staat bestätigt fühlt. Ein Staat, der die Staatsraison über Menschenleben stellt. Der Film führt - verblüffent authentisch - durch die deutsche Wirklichkeit in den 70er Jahren.



Brilliant Moritz Bleibtreu, der den Macho Andreas Bader spielt. Johanna Wokalek (Gudrun Ennslin) und Martina Gedeck (Ulrike Meinhof) mühen sich, die Wandlung der beiden Protagonisten nachvollziehbar zu machen. Schwach hingegen Jan-Josef Liefers (Peter Homann) und Bruno Ganz (Horst Herold). Bruno Ganz wirkte, als hätte er seine 'Hitler'-Rolle noch nicht ganz abgestreift.

Manchmal hat man das Gefühl in einem Actionfilm gelandet zu sein. Machmal fragt man sich: wurde der Film von der Zigarettenindustrie gesponsort?! Natürlich wird viel geschossen, am Ende bleiben Opfer. Auf beiden Seiten. 145 Minuten bleibt der Film wertfrei. Aber eben nicht bis zum Ende. Dann kommt der moralische Zeigefinger! Wie in der Schule - am Ende gibts die Noten. Das ist das Manko, das hätte der Film nicht nötig gehabt. Seit einigen Tagen leider nicht mehr auf arte. Sondern zum Leihen/Kaufen bei Amazon.

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Video on Demand: Ronin (Actionkrimi, 115 min, 1998, arte)

KULT-Film. Mit Starbesetzung. Katharina Witt als russische Eisprinzessin. Jean Reno und Robert de Niro als Gangster. Legendär wie de Niro zu Filmbeginn im Regen diese Treppe im Pariser Stadtteil Montmatre hinunter geht. Die Lage checkt. Seine Knarre deponiert. Die Eckkneipe betritt. Bestes Kino auch die Verfolgungsjagden über Pariser Autobahnen. In Szene gesetzt von John Frankenheimer. Der einst auch bei 'Grand Prix' Regie führte. Wer diesen Actionkrimi noch nicht gesehen hat, sollte es tun. Noch bis zum 12. März in der arte-Mediathek

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Video On Demand: This is England (Drama, 98 min, 2006, arte)

Sehr, sehr sehenswerter Spielfilm. Über eine Zeit, die (leider) schon vergangen ist. Was als eher niedliche Geschichte über den zwölfjährigen Shaun beginnt - der zum Skinhead wird - entwickelt sich mit der Zeit zu einem richtigen Drama. Authentisch inszeniert zwischen grauen britischen Wohnhausblöcken. Als wären die 80er unter 'Maggie' Thatcher zum Greifen nah. Noch bis zum 2. Mai 2024 in der arte-Mediathek.

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VoD: Hansis Reisen zu den Pressekonferenzen (140 min, Amazon Prime)

"Laber mich nicht voll, ich sags Dir." Die Stimmung scheint nicht unbedingt blendend, bei der Fußball-WM in Katar. Da schleicht ein Spieler - verspätet - zur Mannschaftsbesprechung. Und der Bundestrainer ist außer sich. In der Kabine fällt ein blauer ein Behälter um. Ein paar Herren planschen im Pool. Eine Wade wird massiert. Dutzende Male bereits in anderen 'Inside'-Sportdokus gesehen - braucht eigentlich kein Mensch.

Auch diese Doku (4 Teile a 30 bis 40 Minuten) ist - wie ähnliche Werke zum Thema Fußball - deutlich zu lang geraten. Stellenweise sogar redundant. Das Theater um die unsägliche 'One Love'-Binde, überforderte Innenverteidiger (die bei einer WM eigentlich nichts zu suchen haben) , ein Bundestrainer der jedesmal auf Neue 'einen Hals kriegt' wenn er hunderte Kilometer zur FIFA-Pressekonferenz fahren muss. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Wer allerdings die Lust am Untergang liebt, dem sei diese Doku als bizarre Sportgeschichte empfohlen.

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Video on Demand: Nothing Compares (Dokumentarfilm, 95 min, 2022)

Mit 56 Jahren am 26. Juli 2023 gestorben. Ein Dokumentarfilm erinnert an Sinéad O'Connor. Zu sehen in der NDR-Mediathek.

Der glänzend gemachte Film handelt von ihrer Jugend in Irland. Wie sie später nach London ging, sehr jung ein Kind bekam, 1987 mit 'The Lion and the Cobra' eine grandioses Debütalbum machte. 1990 schloss sich 'I Do Not Want What I Haven’t Got' an. Bis heute mehr als vier Millionen Mal verkauft. Ein Wahnsinnswerk. Und dass - mit der Single-Auskopplung 'Nothing Compares 2 U' - wirklich Musikgeschichte schrieb. Kurze Zeit später sank ihr Stern abrupt. Weil sie bei einem US-Konzert keine Nationalhymne wollte, bei einer Performance ein Foto des Papstes zerriss. Der Dokumentarfilm ist ein Hommage an eine Künstlerin, der Kompromisse zeitlebens fremd waren.

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Video on Demand: Die Newsreader (Serie, 6 Teile a 53 min, 2021, arte)

Back in the eighties. Paul Hogan alias Crocodile-Dundee, die Thatcher-Jahre, der Absturz des Space-Shuttle. Über all dies berichten die Newsmaker in einem - fiktiven - australischen TV-Sender. Es geht um Eitelkeiten, Karrieren und - natürlich - auch um die Liebe unter Kollegen. So was bleibt nicht aus, wenn man stundenlang auf engsten Raum hockt, ständig 'unter Strom' steht. Gut anzusehende Serie, die (nicht nur Ex-Journalisten) nach der nächste Folge lechzen lässt. Alle Folgen gibt es noch bis zum 9. Mai 2023 auf arte.

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